Wofür wird Kalmuswurzel verwendet?

Wofür wird die Kalmuswurzel verwendet?

Kalmus (Acorus calamus L) ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Kalmuspflanzen gehört.

Kalmus wird 60-150 cm hoch. Seine Blätter sind linear, spitz, grün glänzend, 1-2 cm breit und mit einer gewellten Kante. Der Stängel ist ähnlich wie die Blätter dreieckig.

Kalmus blüht nicht oft und in Nordeuropa kommen nur sterile Triploide vor.

(Ein Triploid ist ein Organismus mit drei Chromosomensätzen und ist daher steril. Ein Beispiel für eine andere triploide Kulturpflanze ist die Banane.)

Im Norden ist der Kalmus ziemlich verbreitet und gedeiht in lehmigen Böden und flachen, nährstoffreichen Gewässern, wie zum Beispiel in Seeviken, Teichen, Flüssen, Bächen und Sümpfen. Seine Verbreitung umfasst Südfinnland, Südschweden, kleine Gebiete in Südnorwegen und ganz Dänemark.

Die Kalmus stammt ursprünglich aus Südchina und dem Himalaya und kam im frühen Mittelalter nach Skandinavien.

Aufzeichnungen über die Verwendung von Kalmus finden sich in chinesischen Schriften, die bis ins 4. Jahrtausend v. Chr. zurückreichen, wo er als "der, der das Leben verlängert" erwähnt wird, sowie in alten persischen Schriften aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. Die indischen Veden aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. enthalten detaillierte Beschreibungen dieser Heilpflanze, deren Name, aus dem Sanskrit übersetzt, lautet: "der, der die Sprache deutlich macht".

Hippokrates schrieb auch über die heilenden Eigenschaften und die Verwendung des Kalmus.

In europäischen Schriften wurde sie erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt, als Heilpflanze, die aufgrund ihrer Eigenschaften in der Volksmedizin sehr häufig verwendet wird.

Als medizinischer Teil wird der getrocknete Wurzelstock verwendet, der im Spätsommer und frühen Herbst gesammelt wird. Der Wurzelstock enthält einen erheblichen Anteil an Stärke, Schleim und Tanninen, Glykosiden, Alkaloidkalamin, Bitterverbindungen, Saponinen und ätherischem Öl.

Der Geschmack von Kalmus ist bitter-aromatisch. Kalmus wird auch bei der Herstellung von Bier und Spirituosen verwendet, was ihm ein besonderes Aroma verleiht.

Die Destillation des Wurzelstocks ergibt ein ätherisches Öl, das in Parfums und in der Produktion von Insektiziden und Parasiten verwendet wird. Das ätherische Öl enthält Monoterpene, Sesquiterpene (Camphen) und Phenylpropanen (wobei Beta-Asaron das häufigste ist).

Ätherisches Öl, das aus dem asiatischen Kalmus isoliert wurde, enthält einen signifikanten Anteil an Beta-Asaron, einer Verbindung, die neurotische und krebserregende Wirkungen zugeschrieben wird.

Das ätherische Öl, das aus der europäischen und amerikanischen Variante von Kalmus isoliert wurde, enthält diese Spur oder keine Spuren. Trotz des Gehalts an Beta-Asaron im ätherischen Öl, auf dem asiatischen Kontinent, insbesondere in Indien, wo diese Pflanze allgemein in der ayurvedischen Medizin verwendet wird, wurden keine Zunahmen von malignen Erkrankungen registriert.

In alten Zeiten wurde der Wurzelstock des Kalmus auch zur Verbesserung des Gedächtnisses verwendet.

Neben seinen heilenden Eigenschaften erwähnte Hippokrates, neben seiner Wirkung auf den Magen, auch eine günstige Wirkung bei der Behandlung von Asthma und Nasenverstopfung, anregendem Auswurf und Gallenabsonderung. Er betrachtete es als eine Heilpflanze, die eine verjüngende Wirkung auf das Nervensystem hat, eine günstige Wirkung auf die Klarheit der Stimme hat und die sexuelle Lust fördert. Äußerlich angewendet wurde es zur Haut- und Haarpflege verwendet.

Traditionell wird der Wurzelstock des Kalmus verwendet, um Katarrh im Magen und Darm, Magenbeschwerden, Magenprobleme, träge Magenmuskeln und Appetitlosigkeit zu behandeln. Neben diesen Effekten stimuliert der Wurzelstock des Kalmus die Urinproduktion, erleichtert die Gasfreisetzung, normalisiert die Gallenproduktion und hat somit eine günstige Wirkung auf die Verdauung, den Stoffwechsel, die Zirkulation und trägt zur Verbesserung des Zustands bei Anämie bei.

Das Kauen von getrocknetem Wurzelstock bei Rauchern führt zu einer Abneigung gegen Tabak, wenn sie die nächste Zigarette rauchen, daher wird seine Verwendung während Entwöhnungskursen empfohlen.

In der Volksmedizin wird Kalmus auch empfohlen, um das Gedächtnis zu verbessern, als Beruhigungsmittel bei Herznerosität, während es bei Magen- und Nieren schwäche in einer Teemischung mit dem oberirdischen Teil des Schwertlilien verwendet wird. Es hat auch eine günstige Wirkung bei erhöhter Körpertemperatur, da es das Schwitzen fördert. Ein Abkochen der Wurzelstöcke in einem Sitzbad ist effektiv zur Förderung der Menstruation. Bei milden sexuellen Störungen wird Männern empfohlen, ein Extrakt aus den Wurzelstöcken von Kalmus und Apfelessig zu verwenden, das als zehn Tage dauernde Kur eingesetzt wird.

Für die äußerliche Anwendung wird Kalmus-Extrakt in Apfelessig bei Wunden und zur Belebung der Beine verwendet, während Bäder bei Erfrierungen und schlechter Durchblutung in Händen und Füßen empfohlen werden. Bäder haben auch eine entspannende Wirkung auf das Nervensystem und erleichtern das Einschlafen. Eine Spülung mit Tee wird bei Zahnschmerzen und Zahnfleischentzündungen empfohlen, aufgrund der antiseptischen und entzündungshemmenden Wirkung seiner aktiven Inhaltsstoffe.

Übermäßiger Gebrauch von Kalmus kann ebenfalls schädliche Auswirkungen haben, in Form von erhöhtem Blutdruck, daher ist es äußerst wichtig, die vorgeschriebenen Anwendungsempfehlungen zu befolgen. Tee kann zu therapeutischen Zwecken in Zyklen von 3-6 Wochen am Stück mit Pausen verwendet werden. Die Verwendung von Kalmustee wird nicht für Kinder, während der Schwangerschaft und Stillzeit empfohlen.